Liebes Archiv … Einträge vom August 2006

Was wird morgen sein?

Alles ist ruhig wie immer heute. Von Krisengebiet oder Achse des Bösen nichts zu merken.
Dann war die Seife alle. Und plötzlich ging das Licht aus. "Mami, ich glaube, die Russen kommen." So scherzte ich in jungen Jahren. Was also meint er, wenn er unserem Gastland der Unbotmäßigkeit wegen Einschränkungen seiner internationalen Handlungsfähigkeit androht? Noch wird nicht davor gewarnt, uns zu besuchen, aber hier und da scharrt man mit den Hufen. Seien wir also gespannt, wie sich die Sache in den nächsten Tagen entwickelt und welche Auswirkungen das auf uns haben wird.

[] Parand / Donnerstach, 31. Aujust 2006

Parand City Blues II.

Und dann kommt ein Tag und haut dir voll in die Fresse. Der Morgen ist noch wie immer, in denselben Scheißehaufen gelatscht, dieselben Hackfressen im Büro, doch noch immer ist das optimistische Grinsen nicht von deinem Gesicht zu wischen. Dann ein kleiner, zarter Tiefschlag und dann noch einer, für sich betrachtet lächerlich, auf die Gesamtsituation übertragen zeichnen sie ein anderes Bild. Erst als du auf dem Heimweg bist, formt es sich vor deinem geistigen Auge und du wirst müde, so unendlich müde, du beginnst das Ausmaß des Ganzen zu erahnen und fragst dich nach dem Sinn und Unsinn, ein Gefühl von Aussichtslosigkeit klopft leise an, doch du bist noch zu unverbraucht, zu frisch als daß du schon daran zerbrächest, verzweifelt das Gesicht bergen würdest in den Händen und dich einreihen in die Schar der Desillusionierten, du kannst sie immer noch aufbauen und ihnen Hoffnung vorspiegeln auf ein gutes Ende. Denn das ist erst der erste Zweifel, morgen ist ein neuer Tag mit neuen Aufgaben und guten Nachrichten. Alles wird gut.

[] Parand New City / Mittwoch, 30. Aujust 2006

Schepper!

Ich versinke gerade in den Sofakissen. Eine krächzende Hupe schreckt mich aus dem Feierabendtief. Dann ein Scheppern wie von einer Stahlplatte, die gerade von einem Laster überfahren wird. Das Haus bebt kurz und heftig. Ich schiebe vorsichtig die Gardine zur Seite und linse durch mein vergittertes Fenster. Unten steht ein Kleinlastwagen lokaler Herstellung (abweichend von gezeigtem Modell), hinten lehnt sich jemand über die Ladebordwand und läßt - ganz sanft - eine kleine Propangasflasche aus zwei Metern auf die Straße scheppern. Und dann noch eine. Und noch eine. Die gebeugte alte Dame im Ganzkörperschal reicht etwas Geld rüber. Ts. Ich wende mich ab.

[] Parand / Sonntach, 27. Aujust 2006

Achtundzwanzig unter Null.

    
Ich kann nicht in fahrenden Autos schlafen. Andere können das. Ungünstig nur, wenn es der Fahrer ist, der gerne ein paar Sekunden ausruhen möchte. Der Reihe nach.
Die Angaben zur Reisedauer lagen zwischen drei und sechs Stunden, doch auch schreckliche Gerüchte zum Verkehrsaufkommen auf dem Rückweg brachten die Entscheider der Truppe nicht vom Plan ab: Meer sehen. Entlang der reißenden Ab- und Zuflüsse des Amir-Kasir-Stausees fegten wir die Serpentinen des Elburs hinauf und hinab, von wagemutigen Überholmanövern feuriger Paykans schockiert, und standen nach etwa fünfeinhalb Stunden an einem glühenden Steinstrand des größten Binnensees der Erde. Kurzerhand stürzten wir uns ins Wasser und die Kryptodepression war wie weggeblasen. Doch unsere aufgeweckten Fahrer kannten keine Gnade, und da sie immer bestrebt sind, unsere Touren aufzupeppen, geleiteten sie uns zu den Gondeln der Namak-Abruutsch-Seilbahn, wer hätte auch diesen Ausblick und die frische Waldluft missen wollen?!
Wie schnell die Zeit vergeht, wenn man Schpass hat! Die Ersatzfahrer übernahmen unter skeptischen, doch müden Augen das Volant und drei untermotorisierte Limousinen reihten sich ein in die unendliche Schlange der Spätheimkehrer. Aus drei Spuren wurden zwei, aus zweien wurde eine und dann schlug das zäh fließende Stehen in scheinbar blinde Raserei um. Schreckgeweitete mitteleuropäische Augen beobachteten Kurvenschneider und gnadenlose Serpentinenüberholer und konnten erst nach Stunden und Stunden glauben, daß es polizeilich verboten sein sollte, nach sechzehn Uhr in die entgegengesetzte Richtung zu fahren. Leider wollten wir nach zwölf Stunden Fahrt von der reichen Auswahl an Früchten und Honig und Oliven am Wegesrand nichts mehr wissen sondern nur Kilometer reißen, zurück in die Bude. Nur noch ne Hülse gezischt und ab inne Falle. Aus die Maus.

[] Chalus / Freitach, 25. Aujust 2006

Auf einfache Art Strom gespart.

Die Straße liegt still, als ich mich nach Hause schleppe, ungewohnt still. Der Stromzähler eingefroren, kein gutes Zeichen. Es dämmert, draußen wie drinnen. Kein Lüftchen regt sich. Meine erste eigene Palette Tuborg kann ich nicht kaltstellen, dennoch habe ich genug Geduld, nicht sofort eine Hülse lauwarm runterzustürzen. Ich habe gelernt, zu warten.
Ich mache mich auf einen Spaziergang durch die Gemeinde, zu sehen, wem es genauso wie mir ergeht. Oben an der Kreuzung meine ich, den Krisenherd ausgemacht zu haben. Ein Betonmast liegt tot am Boden. Das kann dauern.
Ich dusche - kalt und im Schein der Taschenlampe - bin nun erfrischt und wach. Als ich das Handtuch aufhänge, wird es Licht - blitzschnell, wie ich es bei den Navy Seals gelernt habe, werfe ich mich auf den Boden, Deckung suchen. Mit zitternden Händen ziehe ich lautlos eine U-Hose vom Wäscheständer, um meine Nacktheit zu bedecken. Das war knapp. Gerade noch der Anklage wegen Erregung öffentlichen Ärgernisses entgangen.

[] Parand / Sonntach, 20. Aujust 2006

Ein- und Ausblicke.

    
Kennste eins, kennste alle, so kommt es mir nach dem erneuten Studium der Bilder vor. Drei hochherrschaftliche Paläste haben wir mit unserem Besuch beehrt, Khan-e Tabatabei und Khan-e Ameriha waren die letzten zwei. Dann hatten die Jungs genug und ich mußte mich fügen. Windtürme und kühle Keller dienen der Klimatisierung ohne elektrischen Schnickschnack. Mehrere Höfe, dutzende Treppen, hunderte Räume und tausende Türen machen die Anwesen zu einem Paradies für's Versteckspielen. Wir suchen Abkühlung im Fin-Garten und machen uns nach sittsamem Lustwandeln auf den langen Heimweg.

[] noch Kashan / Freitach, 18. Aujust 2006

Das war noch nicht alles.

      
Wilde Fahrt in den Süden. Zwei Stunden Kampf vierer Chauffeure um die Führungsposition der Kolonne auf der Autobahn. TÜV-Plaketten gibt es nicht, sonst könnte man sie lesen. Jeden einzelnen Buchstaben. Bombastische Paläste hinter unscheinbaren Fassaden in Kashan. Khan-e Borudjeri, Haus eines offensichtlich halbwegs erfolgreichen Kunsthändlers, erbaut im neunzehnten Jahrhundert. Genug Material in der Stadt für mehrere Beiträge. Dranbleiben.

[] Kashan / Freitach, 18. Aujust 2006

Handies sind mörderisch.

Wir wußten es doch schon immer, wollten es nur nicht wahrhaben. Handies sind fiese Killer.
Bisher hatte ich mich immer etwas eigen auf fremder Leute Toiletten, nicht hinsetzen, nix anfassen, Türklinken mit dem kleinen Finger bedienen. Meiner Meinung nach sind es viel mehr Leute als angenommen, die sich nach der Bedürfnisverrichtung die Hände nicht waschen. Bei jedem Klobesuch bestätigt sich der schmutzige Gedanke und in meiner eigenen Berechnung der Ignoranten komme ich auf 95 Prozent.
Im Kopf führte ich schon lange einen Artikel in druckreifer Ausfertigung mit mir, er befaßte sich mit dem Weg einer Bakterie von einem unausgesprochenen Ort im dunklen Werweißwo über die geschüttelte Hand, den Wasserhahn oder die Türklinke unter unsere Fingernägel und in die Mundwinkel, doch bevor ich den Bleistift gespitzt hatte, kam eine neue alarmierende Nachricht dazwischen. Globaler Terrorismus aus dem Nanokosmos! Armeen multiresistenter Staphylokokken, die sich auf Handies eingeschleust haben, reißen ahnungslose Trinidader und Tobagoesen in Stücke! Blut spritzt, Aktienkurse purzeln.
Hatte ich nicht schon in einem früheren Beitrag - scherzhaft abgemildert, um eine weltweite Panik zu vermeiden - vor Mobiltelefonen gewarnt? Sind nicht schon vor mir unzählige Mahner wegen deren Gefährlichkeit an die Öffentlichkeit getreten? Und wurden sie nicht verlacht und verspottet? Für jede Prothese eine Antithese. So lief das. Doch jetzt ist alles anders. Die wenigen überlebenden Trinidadanesier und Tobagolandbewohner stehen - in Trauer, aber gefaßt - an malerischen Stränden um brennende Ölfässer und werfen in ernster Feierlichkeit ihre Zellentelefone in die Flammen. Ohrenbetäubende Schreie todgeweihter Bakterien, ganzer Stämme, erfüllen die Umstehenden mit Genugtuung, gleichmütig, gar grimmig lächelnd starren sie in die erkaltenden, bizarr verformten Reste ihrer schnurlosen Kommunikationsmittel. Das Bild geht um die Welt und rührt Millionen.
Schon verlieren die kleinen Rüpel in Kühlschränken, auf Zahnbürsten, Lenkrädern, Geldautomaten, U-Bahntürgriffen und Klobürsten ihren Schrecken, wirken fast harmlos angesichts der aktuellen Bedrohung. Unschuldig blinzelt das digitale Auge. Ich lasse mich nicht täuschen und nehme all meine kleinen Todbringer und spüle sie im Klo herunter. Vielleicht.

[] Parand / Donnerstach, 17. Aujust 2006

Parand City Blues.

Autos und Häuser wehren sich nicht gegen scharfe Schüsse aus der Kamera, sie schreien nicht, drehen sich nicht weg, gucken nicht böse oder grinsen falsch, machen - von sich aus - keine plötzlichen Bewegungen und versauen damit das Bild. Autos muß man nicht fragen, ob man sie ablichten und ob man das Foto veröffentlichen darf. Und Berge, Berge sind auch so. Autos und Häuser sind nett. Und Berge.

[] Parand New City / Dienstach, 14. Aujust 2006

…und …Äkschen!

    
Humor ist, wenn man trotzdem lacht?! Hoppla, zufällig sind wir in diese gestellte Schießerei geraten, wir wollten uns nach dem anstrengenden Museumsbesuch in einem Café erquicken. Und siehe da, wer hätte gedacht, daß es in diesem Land, durch das messerscharf die Achse des Bösen schneidet, sowas zu sehn gibt? Menschen, die über ganz alltägliche Sachen lachen können?!

[] Teheran / Freitach, 11. Aujust 2006

Im Blumenpalast.

    
Erst zweihundert Jahre ist Teheran Hauptstadt und der Blumenpalast war die erste Herrscherresidenz. Einst in die Zitadelle der Stadt integriert, umschließen die Gebäude jetzt einen Park, eine der schattigen Oasen, in die man vor dem Straßenverkehr flüchten kann. Die Ausstellungen beherbergen Gemälde, Fotografien aus dem neunzehnten Jahrhundert und alte Wandmalereien, natürlich sind die aufwändigen Mosaike an den Außenwänden ebenfalls die Betrachtung wert.

[] Teheran / Freitach, 11. Aujust 2006

Ali Baba und das Handy.

Die Teejungs sind wohl die ärmsten Schweine hier im Bürotrakt, kein Wunder also, daß sie als erste verdächtigt werden, wenn irgendwas, das wir luxusgüterbepackten Mitteleuropäer um uns verstreuen, verschwunden ist.
Vorgestern war das Handy noch da, seiner Erinnerung nach hatte er es mit nach Hause genommen, doch er konnte es nicht finden. So kamen die Teejungs in den Kreis der Verdächtigen, die gucken eh immer so komisch.
Schon ändert sich das Verhalten zu ihnen, sie werden uns suspekt, geraten unter Generalverdacht, wenn Sachen unauffindbar sind. Das sob bekher kommt einem nur noch schwer über die Lippen, diese Höflichkeit haben die Lümmel nicht verdient.
Und zwei Tage später, was soll ich sagen, nachdem er die Wohnung von oben nach unten gekehrt hatte, fand er das Handy zwischen den Sitzpolstern des Sofas.
Die Teejungs werden nie wieder dieselben sein, auf ewig wird der Makel des Verdachts an ihnen kleben.

[] Parand New City / Donnerstach, 10. Aujust 2006

Tatüüüh-tataaah.

Man fühlt sich geborgen und in Sicherheit, wenn Bekanntes und Verläßliches um einen ist. Vielleicht ist das abgebildete Fahrzeug nicht aus der letzten Charge, die je gebaut wurde, dennoch sollte kein Zweifel an seiner Zuverlässigkeit gehegt werden. Zumal der kleine Zusatz Superifa am Grill prangt. Die tolle Spritze obendrauf ist auch sehr imposant. Und schließlich gab es nie Klagen (oder?? ich hab nix gehört), falls doch, sollten sie inzwischen in nolstalgischen Seufzern aufgegangen sein.

[] Parand New City / Mittwoch, 09. Aujust 2006

Brot für Parand.

    
Ein Flachbau, der zwischen hunderte Vierstöcker gequetscht worden war. Und da drin die Backstube mit den zwei fleißigen Jungs. Wir bekamen die krossen Fladen direkt aus dem Ofen und verbrannten uns die Finger. Ortsansässige nehmen das lange Ding zwischen Daumen und Zeigefinger und tragen es so nach Hause, zwischendurch mal ein Stück abgebrochen und verputzt. Freundlicherweise erhielten wir Weicheier im nächsten Laden eine Tüte, in der die Brote, einmal durchgebrochen, schmerzfrei zu transportieren waren.
Läßt man so ein Teil offen liegen, ist es am nächsten Morgen hart wie ein Brett, also in die Tüte damit. Mal sehen, ob es dann morgen nicht wie Gummi ist. Ich bevorzuge eher die hauchdünne Version, liegt hier stapelweise eingetütet aus, leider wird die Hälfte der Großpackung bei mir schimmlig, der Mensch lebt nicht von Brot allein.

[] Parand New City / Montach, 07. Aujust 2006

Dünne Luft.

    
Teherans Geographie macht die Orientierung etwas einfacher: Bergab nach Süden, bergauf nach Norden. Von dreitausendneunhundertzweiundsechzig Metern blickt der Tochal auf die Stadt herab. Verrückte und Masochisten können ihn erwandern, dabei in der Sonne braten und Visionen erleben, Gescheitere nehmen die Seilbahn, durch die zerkratzten Scheiben der Gondeln hat man einen grandiosen Blick auf das ver-smog-te Teheran und die Berge. Einmal umsteigen und nach planmäßig dreiunddreißig Minuten ist man an Station sieben. Von dort kann man sommers auf natürlichen Schotterwegen in etwa vierzig Minuten den Gipfel erreichen. Auch die dünne Gebirgsluft scheint unter Smog zu leiden, die Sicht war nicht gut, der Anblick trotzdem großartig und die Anstrengung allemal wert. Genug zu trinken und Sonnenschutz sind angeraten. Wenn im Winter die Skifahrer einfallen, muß hier oben die sprichwörtliche Hölle los sein.

[] Teheran / Freitach, 04. Aujust 2006

Iranischer Tomatensalat.

Die Angst, zu verhungern oder durch Skorbut aus dem Leben zu scheiden, erweist sich seit heute nachmittag als unbegründet. Noch vorgestern irrten wir durch unsere Geisterstadt und kauften in vier verschiedenen Tante-Emma-Läden unter Benutzung von Händen und Füßen etwas Eßbares zusammen. Nach unserer heutigen Bergtour versuchten wir unser Glück dann in Teheran. Ich muß mir nochmal alles was mir bezüglich Sanktionen und Wirtschaftsembargo im Kopf herumspukte, im Detail erlesen, denn hier scheint es an nichts zu fehlen. Nur das Bezahlen mit den fetten Geldbündeln ist etwas aufwändig, doch dazu später einmal mehr. Am meisten hatte mich das Obst- und Gemüseangebot in unserem Parand in Angst versetzt, hier machen Heb-Aufs mit Melonen und Zeug die Runde, aber der Test gestern war eher ernüchternd, glücklicherweise erspähten wir in Teheran einen guten Laden, wo wir Äpfel, Tomaten, Nektarinen, Feigen und sonstige freche Früchtchen einsacken konnten. Mit dem Schafskäse aus der Tupperdose von Tante Emma und dem italienischen Olivenöl ergaben die signalroten Tomaten einen verdammt un-holländischen Tomatensalat.

[] Parand New City / Freitach, 04. Aujust 2006

Die Sonne brennt.

Die Gegend südlich von Teheran liegt etwa zwölfhundert Meter hoch, es ist tags wahrscheinlich dreißig Grad warm, aber nicht sehr luftfeucht, das macht das Schwitzen viel angenehmer. Steppe wo man hinschaut, in der Ferne verschwommen die Berge, der Alburz vielleicht. Das gilt es herauszufinden. Heute morgen schon den ersten umgestürzten LKW gesehen, doch unsere Fahrer scheinen keine Selbstmörder zu sein. Mit einem Paykan reisen heißt entspannt reisen. Jeden Tag.

[] Parand New City / Mittwoch, 02. Aujust 2006

Wenn die Zeit im Fluge vergeht.

Die Gewißheit, die Flugbestätigung gab mir meine Ruhe zurück. Und mir fiel nichts ein, was ich hätte vergessen haben können - nichts von dem ich dachte, daß es unentbehrlich werden würde. Einen halben Tag im Flieger nur und ich bin in einer anderen Welt. Einige Befürchtungen völlig unbegründet, einige erste Eindrücke ernüchternd. Teheran ist eineinhalb Stunden entfernt, das hier ist ein synthetisches Apartmentghetto im Niemandsland namens Parand New City, dafür sind es nur zwanzig Minuten zur Arbeit - ohne Stau. Nach dem ersten Arbeitstag habe ich mit einer Wanderung durchs gesichtslose Viertel, in dem sich alle Häuser gleichen, die ersten Lebensmittel zusammengekauft, die erste iranische Pizza verdrückt und den ersten selbstgekelterten Chateau Kleyderschrank probiert. Ein Nachtleben außerhalb der eigenen vier Wände gibt es nicht, dafür den Hotbird und meine vielen Bücher. Auf ein Neues!

[] Parand New City / Mittwoch, 02. Aujust 2006

...und hier geht's weiter in die Vergangenheit.